Manifest

Wir erleben den Klimawandel, das sechste Massenausrottung und die weit verbreitete Umweltverschmutzung. Die produktivistische und koloniale Wirtschaft basiert auf der Unterdrückung von Bevölkerungen und der Ausbeutung von Ressourcen, wie etwa Metalle, fossile Energien und Atomkraft. Das kapitalistische System führt zur systematischen Zerstörung von Ökosystemen. Einige sind für diesen Zustand  verantwortlicher als andere. Wir kämpfen nicht „gegen die globale Erwärmung“, wir kämpfen gegen (Markt)akteur*innen: die Ökozide, die Banken, die sie finanzieren, die Staaten, die sich taub stellen, sie unterstützen und fördern.       

Auch leiden wir nicht unter den gleichen Folgen, je nach unserer sozialen und geografischen Lage. Wir fordern eine soziale Klimagerechtigkeit, Klima- und soziale Gerechtigkeit, insbesondere für geflüchtete Menschen.

Der Kapitalismus hat ökologische und soziale Auswirkungen, wir hüten uns davor, nur das eine zulasten des anderen anzugreifen.

Wir verstehen uns als feministisch, antifaschistisch und antirassistisch, und zeigen unsere Solidarität mit diesen Kämpfen. Egal welche Kämpfe es auch sind, , die verschiedenen Formen der Unterdrückung fallen unter dieselbe Dynamik. Unser Ziel ist es, eine Welt aufzubauen, in der Unterdrückung in all ihren Formen keinen Platz hat. Das ist es, was wir in der internen Arbeit der Gruppe anstreben, um Räume der Emanzipation zu schaffen.

Wir sind eine radikal-ökologische Bewegung, die sich als antikapitalistisch und antinuklear versteht. Atomkraft ist keine Lösung.

Es braucht ein Mächtegleichgewicht, , um echte Siege zu erreichen. Deshalb praktizieren wir Ungehorsam. Wir wollen in keiner Weise das Lebendige schädigen, weder das Menschliche noch das Nicht-Menschliche.

Wir sind eine Organisation, die nicht-hierarchisch und selbstorganisiert sein will. Unsere Rollen sind als widerrufbar und austauschbar gedacht.

UNSERE AKTIONSFORMEN

Unsere Gruppe strebt Massenaktionen des zivilen Ungehorsams an.

Autonomie: Unsere Aktionen sind horizontal, unsere Aktivist*innen sind autonom. Die Transparenz und Inklusivität des Prozesses ermöglicht es allen, die es wünschen/die Lust drauf haben, zur Entwicklung der Aktionen beizutragen. Die Strukturierung in zweier (in Tandems)- und Affinitätsgruppen ermöglicht dezentrale Aktionen. Jede Affinitätsgruppe hat Entscheidungsbefugnis und berücksichtigt den Konsens über mögliche Aktionen

Emotionale Arbeit und Inklusion: Jeder setzt seine eigenen Grenzen für mehr Inklusivität und Vielfalt, gegen einen virilen Wettlauf zur Radikalität: keine Blockaden ohne Kochen. Wir bemühen uns, Menschen, die sich der Gruppe anschließen wollen, den Zugang zu den Aktivitäten (Treffen und Aktionen) zu erleichtern, auch etwa denjenigen, die besonderen rechtlichen Risiken ausgesetzt sind. Wir kümmern uns umeinander, insbesondere durch Affinitätsgruppen und (/zu zweit) Paare (zweier Gruppen/Tandems). Engagierte Strukturen wie das medizinische Team, das Bienenteam (Definition folgt) und das Awareness-Team kümmern sich um das physische und psychische Wohlbefinden alle*r Teilnehmer*innen. Mit dieser Perspektive versuchen wir einen Raum zu schaffen wo unsere Erfahrungen, Gefühle und Wünsche, geteilt werden können,wobei wir uns unserer Unterschiede bewusst sind.

Artivismus: „Wenn ich nicht tanzen darf, will ich an eurer Revolution nicht beteiligt sein“ (Emma Goldman). Unsere Aktionen sind nicht nur „Mittel zum Kampf“ für eine bessere Gesellschaft, sie verkörpern die Veränderungen, die wir herbeiführen wollen: die festliche Dimension ist ein integraler Bestandteil unserer kämpferischen/aktivistischen Kultur. Indem wir das Leben feiern, verteidigen wir es: Alle Formen des künstlerischen Ausdrucks sind legitim () und willkommen. Gemeinsam schreiben wir neue Geschichten und erneuern unsere Vorstellungskraft.

Unsere Beziehungen mit der Außenwelt: Das Rechtsteam, der Solidaritätsfond und die Antirepressionsarbeit im Allgemeinen zielen darauf ab, die Sicherheit der* Teilnehmer*innen an den Aktionen zu gewährleisten. Wir setzen uns für eine Deeskalation der Gewalt durch einen im Vorfeld festgelegten Aktionskonsens ein, der die Vermittlung nach innen (durch Moderator*innen) und nach außen (durch Vermittler*innen mit der Polizei und anderen Stellen) vorsieht.  Wir produzieren unsere eigene Kommunikation über Automedia, wir entwickeln eine Medienkampagne und leiten die Medien an die Pressegruppe weiter.

Um die verschiedenen Kämpfe zu verbinden, werden Kooperationen mit anderen Gruppen mit gemeinsamen Zielen eingegangen, wobei die Werte und der Konsens der Gruppe respektiert werden.

Lernen: Unsere Gruppe ist ein Ort der Bildung, des Lernens und des Empowerments aller Mitglieder. Wir sind uns bewusst, dass wir nicht perfekt sind. Feedback (sowohl emotional als auch strategisch) ist Teil einer selbstkritischen Aktivist*innenkultur.